Grundbedürfnisse – Was wir zum Leben brauchen
Wir alle wissen, dass wir essen, trinken, schlafen und atmen müssen, um zu überleben. Sobald wir eines dieser Dinge dauerhaft einstellen, würden wir sterben. Es handelt sich dabei also um physiologische Grundbedürfnisse. Ohne sie geht es nicht.
Grundbedürfnisse des Menschen
Doch wenn unser Körper Grundbedürfnisse hat, die erfüllt werden müssen, könnte unsere Seele dann nicht auch welche haben? Was braucht unsere Seele bzw. unserer Geist um „überleben“ zu können? Auf was können wir nicht verzichten ohne Schaden an unserer Gesundheit zu nehmen?
Es gibt zahlreiche Psychologen, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben. So unterschiedlich ihre Ansätze auch sind, die meisten von ihnen vermuten, dass unsere Grundbedürfnisse die eigentlich treibende Kraft hinter allem sind, was wir tun. All unsere Handlungen sind darauf ausgerichtet diese Bedürfnisse zu schützen und zu erfüllen.
Die drei Grundbedürfnisse der Selbstbestimmungstheorie
Die amerikanischen Psychologen Deci und Ryan unterscheiden im Rahmen ihrer Selbstbestimmungstheorie drei universelle psychologische Grundbedürfnisse. Diese sind:
- Das Bedürfnis nach Kompetenz und Wirksamkeit
- Das Bedürfnis nach Autonomie und Selbstbestimmung
- Das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit
Den Autoren zufolge sind uns diese Bedürfnisse angeboren, können aber nie endgültig befriedigt werden, da sie immer wieder neu auftreten. Wachsen wir in einer Umgebung auf, die diesen Bedürfnissen entgegenkommt, können wir uns optimal entwickeln und vorrangig das tun, was uns wichtig ist und was wir selbst interessant finden. Die Befriedigung der Bedürfnisse führt demnach zu vermehrter intrinsischer Motivation.
Die Bedürfnispyramide von Maslow
Das wohl bekannteste Konzept menschlicher Grundbedürfnisse stammt vom Gründervater der humanistischen Psychologie persönlich, Abraham Maslow.
Sein Modell der Grundbedürfnisse ist hierarchisch aufgebaut, d.h. sobald ein Level hinreichend befriedigt ist, tritt das nächste Level in den Vordergrund. Dabei unterscheidet er zwischen Mangelmotiven (ein Fehlen auf diesen Stufen würde zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen) und Wachstumsmotiven (diese kann zwar jeder erreichen, die wenigsten von uns würden dort aber je hinkommen):
- An unterster Stelle stehen die körperlichen Grundbedürfnisse, wie Atmung, Wärme, Trinken, Essen und Schlaf.
- Es folgen Sicherheitsbedürfnisse, also das Bedürfnis nach einem Dach über dem Kopf, einer gewissen Ordnung im Leben und Schutz vor Gefahren.
- Das Bedürfnis nach sozialen Beziehungen markiert unser Verlangen nach Freundschaft, Liebe, Fürsorge und Gemeinschaft.
- Als letztes Mangelmotiv nimmt Maslow das Bedürfnis nach Kompetenz an, also das Streben nach Wertschätzung und Selbstakzeptanz.
- An höchster Stelle stand für Maslow zunächst die Selbstverwirklichung. Hierbei geht es um den Wunsch, das eigene Potenzial auszuschöpfen und das zu werden, was einem anlagebedingt überhaupt möglich ist. In späteren Jahren erweiterte er sein Modell aber um eine weitere Stufe, die Stufe der Transzendenz. Damit wird die Suche nach Gott, bzw. einer höheren Macht zum Ausdruck gebracht, die jenseits des beobachtbaren und erklärbaren liegt.
Und was lernen wir daraus?
Es gibt noch zahlreiche weitere Ansätze davon, was wir benötigen, um psychisch gesund zu sein. Interessant ist jedoch, dass trotz unterschiedlicher Ausprägungen und Schulen manche Bedürfnisse immer wieder genannt werden, z.B. das Bedürfnis nach sozialen Beziehungen oder nach Kompetenz. Wer ganz sicher gehen möchte, der kann getrost an diesen Stellen ansetzen.
In Zukunft sollten wir also beispielsweise darauf achten, dass wir neben ausreichend Nahrung auch ausreichend Liebe und Gemeinschaft erfahren.
Und wenn auch du jetzt gleich Teil einer Gemeinschaft werden möchtest, hab ich hier das passende Angebot für dich:
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Manuela Huber
Posted at 22:13h, 07 OktoberIch bin mit mir unzufrieden
Katharina Tempel
Posted at 13:41h, 16 OktoberDas ist doch schon mal eine wertvolle Erkenntnis.
Im nächsten Schritt kannst du noch etwas tiefer gehen: Womit genau bist du unzufrieden und woher rührt diese Unzufriedenheit? Ist es wirklich etwas, das dich persönlich stört oder hast du dich mit anderen verglichen und fühlst dich im Vergleich so, als müsstest du mehr tun bzw. etwas bestimmtes erreichen?
Siehe z.B. hier: https://www.gluecksdetektiv.de/innere-unzufriedenheit-erkennen/
Alles Liebe,
Katharina
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Klaus
Posted at 17:58h, 21 Juli„Wer ganz sicher gehen möchte, der kann getrost an diesen Stellen ansetzen. In Zukunft sollten wir also beispielsweise darauf achten, dass wir neben ausreichend Nahrung auch ausreichend Liebe und Gemeinschaft erfahren.“
Wobei dieser Schuss aber auch nach hinten los gehen kann. Zahlreiche Beispiele von Prominenten (und auch weniger prominenten Menschen) die öffentlich anerkannt, ja geradezu verehrt wurden und viel Liebe von Fans und Bewunderern erfahren haben zeigen uns, dass es mit der Liebe und Anerkennung „von außen“ – also von der Gemeinschaft, nicht immer so funktioniert. Wie viele Menschen machen sich ihr Leben unnötig schwer, indem ihr ganzes Streben nach Liebe und Anerkennung ausgerichtet ist. Und wenn diese mal aus bleibt erfahren sie, auf welch tönernen Füßen diese Einstellung steht.
Liebe und Akzeptanz sich selbst gegenüber – wirklich erfahren und empfunden, kann da eine wertvolle Hilfe sein. Wer diese Einstellung dann mit der Gemeinschaft teilt, erfährt im Punkto „Bedürfnisse“ eine Wandlung.
Gruß Klaus
Glücksdetektiv
Posted at 19:11h, 21 JuliLieber Klaus,
absolut! Selbstliebe ist dabei immer vorausgesetzt. Sie ist die Grundlage von allem; s. hier: https://www.gluecksdetektiv.de/selbstliebe/
Grundsätzlich ist natürlich auch die Erfahrung echter Liebe und Gemeinschaft gemeint, nicht das oberflächliche Streben nach Anerkennung oder Verehrung. Denn das kann die Leere in uns, wie du schon ganz richtig angemerkt hast, nicht ausfüllen.
Liebe Grüße,
Katharina
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Posted at 21:37h, 21 September[…] sie nennt, Manifestationen des Lebens, denn jemand der keine Bedürfnisse mehr hat, ist tot. Bedürfnisse sind universell und nicht an eine bestimmte Person, einen Ort oder eine Zeit gebunden. Wir alle […]
MARY
Posted at 22:34h, 31 MaiWie kann man sich selbst lieben, wenn sich kein Mensch, bzw. vorrangig die eigenen Eltern nicht um den/diejenige schert? Das ist unmöglich! Man hat auch elternlose und verlassene Kinder getestet,wie sie reagieren,bzw. ob sie überleben,wenn man mit ihnen von Geburt an spricht oder nicht,sie berührt,oder nicht usw… Und was war: nur die Säuglinge mit denen man gesprochen und den körperlichen Kontakt hatte, haben überlebt- alle anderen sind von diesem perversen „menschlichen“ Test gestorben. Dann frage ich mich schon gar nicht mehr wirklich,was die Psychologen und Psychiater dazu meinen,es erklärt sich ja von selbst,dass kein Lebewesen ohne selbstloser Liebe/Zuneigung/Aufopferung von den Eltern überleben kann. Wie sich die Kinder entwickeln,ist sehr geprägt von den allerersten Prä-Natalen Erfahrungen, aber viele Psychologen und Psychiater wollen dies nicht wahr haben,aber die „von Anfang an ungewollten Erwachsenen Menschen“ leiden das ganze Leben lang, und wissen nicht einmal weshalb..
Glücksdetektiv
Posted at 19:19h, 02 JuniUnsere Eltern oder Bezugspersonen spielen in den ersten Jahren eine absolut entscheidende Rolle für uns und können durch ihre Worte und Taten zu positiver oder auch negativer Entwicklung des Kindes beitragen.
Gerade ein geringer Selbstwert basiert auf solch frühen negativen Erfahrungen und belastet Betroffene ein ganzes Leben lang, wenn sie nicht aktiv dagegensteuern. Denn sobald wir nicht länger von unseren Eltern abhängig sind, können wir anfangen die zugeführten „Schäden“ wieder zu reparieren. Das ist zwar anstrengend und müßig, aber machbar.
LG, Katharina
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Adolf
Posted at 11:39h, 05 MärzSo fancy;)
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Posted at 18:09h, 05 April[…] Maslows Bedürfnispyramide kümmern wir uns immer erst dann um Selbstverwirklichung, wenn unsere grundlegenden Bedürfnisse […]
Daniel Hans Jan Hinkelmann
Posted at 11:08h, 03 JanuarWas wäre mit einem Leben ohne Bedürfnisse?
Katharina Tempel
Posted at 15:43h, 17 JanuarGlaubst du denn, das so etwas möglich ist?
Bedürfnisse sind ja per Definition Lebensnotwendigkeiten.
Liebe Grüße,
Katharina
Pingback:Nachhaltige Motivation durch Aktivierung der Schaffensfreude
Posted at 14:11h, 04 März[…] Primärmotive sind laut Madsen wesentlich und notwendig, um das Überleben des Einzelnen und der gesamten Art zu gewährleisten. Sekundärmotive sind für das Überleben des Menschen nicht notwendig. Sie spielen aber eine wichtige Rolle bei der emotionalen Entwicklung des Einzelnen und sind dem Menschen eigen. […]