Selbstliebe lernen: Darum klappt es nicht
Du willst Selbstliebe lernen, doch scheiterst immer wieder an dem Versuch, dich selbst zu lieben? Dann hast du womöglich ein falsches Bild von Selbstliebe und rennst einem unrealistischen Ziel hinter, das nur schwer zu erreichen ist. Worum es beim Thema Selbstliebe lernen wirklich geht und wie du es besser machst, erfährst du in diesem Beitrag.
Falls du neu auf meinem Blog bist, erst einmal ein ganz herzliches Willkommen!
Mein Name ist Katharina. Ich bin Doktorin der Psychologie und Expertin, wenn es um das Thema Selbstliebe geht. Was mich zur Expertin macht?
- Ich habe ein sehr erfolgreiches eBook zur Steigerung des Selbstwertgefühls geschrieben, das schon tausenden von Menschen geholfen hat ihr negatives Selbstbild zu überarbeiten. Hier geht es zum Starken ICH.
- Daneben habe ich einen Amazon-Bestseller darüber geschrieben, wie du gut für dich sorgen kannst. „Gib dir die Liebe, die du verdienst“ kannst du hier als Buch und hier als Hörbuch erwerben.
- Außerdem habe ich auf zahlreichen Onlinekongressen gesprochen und zahlreiche Interviews zum Thema gegeben (z.B. für die Magazine Petra, Shape, Bento, I AM etc.).
Selbstliebe lernen: Warum ist es so schwer?
Immer wieder erlebe ich, dass Selbstliebe falsch verstanden wird. Statt sich in Annahme und Akzeptanz zu üben, rennen zahlreiche Menschen einem vollkommen unrealistischen Anspruch hinterher. Einem Anspruch, an dem sie scheitern müssen. Dann ist die Enttäuschung groß und es passiert, was passieren muss: Die Annahme festigt sich: „Ich kann mich selbst nicht lieben.“
Musst du auch nicht.
Denn beim Thema Selbstliebe lernen geht es eigentlich um etwas ganz anderes.
Deswegen möchte ich im heutigen Beitrag mit einem großen Irrtum aufräumen.
Das Problem ist das: Viele Menschen meinen, Selbstliebe hieße, man müsse sich toll finden, „lieben“ eben. Nur, man findet sich leider nicht toll. Höchstens ganz okay. Viel eher wahrscheinlich sogar gar nicht so gut. Allerdings glaubt man zu wissen, wann man sich toll finden würde: Nämlich dann, wenn man einem bestimmten Idealbild entspricht.
Wenn Menschen danach fragen: „Wie kann ich es schaffen mich selbst zu lieben?“, fragen sie daher eigentlich: „Wie kann ich es schaffen zu der Person zu werden, die diese Liebe verdient hat?“
Doch das ist schier unmöglich, denn die Ansprüche sind viel zu hoch gesetzt. Und genau aus diesem Grund scheitern so viele an dem Versuch sich selbst zu lieben.
Das ist eines der Kernprobleme, wenn es um Selbstliebe geht.
Und in erster Linie geht es hier um ein simples, aber elementares Problem der Begrifflichkeit.
Im Video erfährst du, warum Selbstliebe eigentlich der falsche Begriff ist, worum es wirklich geht und warum du nicht erst irgendeinem Ideal nacheifern musst, um wertvoll zu sein.
Welchen Begriff sollen wir in Zukunft also verwenden? Ist „Selbstliebe“ wirklich angebracht? Oder sollten wir viel eher von Selbstannahme sprechen? Oder Selbstakzeptanz? Schreib mir gerne in die Kommentare, was du darüber denkst.
Hier geht’s zum zweiten Teil der Serie: „Mich selbst lieben: Wie fange ich an?“
Und hier findest du mein Hörbuch zum Amazon-Bestseller: „Gib dir die Liebe, die du verdienst“!
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Pingback:Mich selbst lieben lernen: Wie fange ich an? - Glücksdetektiv
Posted at 18:29h, 24 Juni[…] letzten Beitrag haben wir mit einem häufigen Irrtum aufgeräumt: Nämlich mit der Vorstellung, dass wir uns erst […]
Alica
Posted at 09:04h, 28 JuniToller Gedanke. Danke! 🙂 Ich finde auch, zur Selbstliebe gehört vor allem, mit seinen Sonnen- UND Schattenseiten im Frieden zu sein und nicht gegen seine „schlechten“ Eigenschaften anzukämpfen… Sondern vielmehr ihnen zu erlauben, da zu sein und allen Anteilen Raum zu geben. 🙂
Katharina Tempel
Posted at 19:43h, 03 Juli„Allen Anteilen Raum zu geben“. Das hast du schön gesagt.
Gelingt dir das denn im Alltag ganz gut und wenn ja, was hilft dir dich so anzunehmen, wie du bist?
Liebe Grüße,
Katharina
Sabrina
Posted at 22:36h, 06 AugustHallo Katharina,
vielen Dank für diesen tollen Artikel! Ich finde es super, dass du mit dem Begriff „Selbstliebe“ aufräumst. Ich finde den Begriff ziemlich problematisch, ehrlich gesagt … Dieses Idealbild hatte ich nämlich auch sehr sehr lange im Kopf. „Ich bin erst gut genug, wenn …“
Dass ich damit aufzuräumen beginne, ist bei mir auch ziemlich neu. Und auch der Satz „Erst, wenn du dich selbst liebst, können dich auch andere lieben“ ist für mich nicht so ganz richtig. Ich bin z.B. schon jahrelang in einer sehr glücklichen Beziehung, aber wie gesagt, allzu lange stehe ich noch nicht mit mir in positivem Austausch, geschweige denn dass ich mich selbst „liebe“. Nichtsdestotrotz verstehe ich im Groben, was damit gemeint ist. Natürlich ist es wesentlich einfacher, dass andere einen lieben, wenn man eine angenehme Person ist, die mit sich selbst im Reinen ist. Und sich nicht ständig nach anderen richtet. Oder wie würdest du das zusammenfassen?
Ich freue mich auf deine Rückmeldung!
Liebe Grüße,
Sabrina
Katharina Tempel
Posted at 19:31h, 17 AugustLiebe Sabrina,
ich bin inzwischen zu der Auffassung gelangt, dass der Satz: „Erst, wenn du dich selbst liebst, können dich auch andere lieben“ nicht stimmt. Wir lieben Menschen schließlich trotz ihrer Macken – und eine davon kann es sein, dass sich der Mensch, den ich liebe, nicht selbst lieben kann. Nichtsdestotrotz wird es schwierig eine glückliche Beziehung zu führen, wenn einer der Beteiligten sich nicht für wertvoll und liebenswert hält. Die ständige Unsicherheit, die ständigen Selbstzweifel, die Zweifel an den Gefühlen des Partners, die Eifersucht und all die Probleme, die damit einhergehen können, machen es schwer eine unbekümmerte, gesunde Beziehung zu führen.
Wie siehst du das?
Alles Liebe,
Katharina
Sabrina
Posted at 13:46h, 21 AugustLiebe Katharina,
dem kann ich auf jeden Fall beipflichten. Selbstliebe ist zwar ein sehr schönes Ideal und natürlich klasse, wenn man von sich selbst voller Überzeugung sagen kann, sich selbst zu lieben. Ich persönlich finde Selbstakzeptanz schon mal echt wertvoll und auch nicht selbstverständlich. Wenn diese Basis erreicht ist, dann finde ich Selbstliebe auch wesentlich realistischer.
Auch bei den Beziehungsproblemen kann ich definitiv zustimmen. Ich habe das Glück, einen sehr nachsichtigen und geduldigen Partner an meiner Seite zu haben, der mich da gut auffangen kann und nie müde wird, meine Selbstzweifel in liebevollen Worten oder Taten aufgehen zu lassen. Aber definitiv belastet es eine Beziehung, ständig Unsicherheit und Zweifel in sich zu tragen. Ich würde trotzdem von mir behaupten, dass wir eine stabile und auch gesunde Beziehung miteinander führen. Auch wenn es kitschig klingt, ist meiner Meinung nach die emotionale Bindung mit das Wichtigste und kann solche „Problemfelder“ gut ausgleichen. So bisher meine Erfahrung.
Liebe Grüße,
Sabrina
Mitch
Posted at 09:59h, 30 OktoberHi 🙂
Gibt es deine Blog´s eigentlich auch in geschriebener Form?
Leider habe ich nicht oft die Möglichkeit mir ein Video mit Ton anzusehen oder zu hören.
Der Inhalt interessiert mich aber sehr 🙂
Ich könnte verstehen wenn du das nicht alles stämmen kannst.
Aber evtl. finde ich es auch einfach nicht 😛
Grüße
Katharina Tempel
Posted at 12:44h, 10 NovemberHallo,
meine älteren Beiträge sind alle (teilweise ausschließlich) in geschriebener Form. Wenn du also mal auf meinem Blog stöberst und ein paar Seiten zurückgehst, kannst du alles lesen.
Aktuell schaffe ich es leider nicht alle Videos auch in Textform auszuarbeiten. Ich hoffe, das ändert sich wieder in der Zukunft.
Liebe Grüße,
Katharina