Wie tickst du? 5 Persönlichkeitsprofile im Vergleich - Glücksdetektiv
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Wie tickst du? 5 Persönlichkeitsprofile im Vergleich

Wenn du weißt, wie du tickst, wird es dir leichter fallen ein Leben nach deinen Vorstellungen einzurichten und Konflikte zu verhindern. Hier stelle ich dir die 5 wichtigsten Persönlichkeitsprofile vor und erkläre, wie du sie zu deiner persönlichen Weiterentwicklung nutzen kannst.

Warum sind wir, wie wir sind?

Persönlichkeitsprofile - GlücksdetektivHast du dich auch schon einmal gefragt, warum du nach einem Tag im Großraumbüro einfach nur noch allein sein willst, während andere am liebsten noch zusammen weiterziehen?

Oder vielleicht hast du dich schon einmal gewundert, warum du dir immer alles so zu Herzen nimmst und dir hunderttausend Sorgen machst, während dein Partner vor nichts Angst zu haben scheint und alles auf die leichte Schulter nimmt?

Der Grund, warum manche geselliger oder ängstlicher sind als andere, liegt in unserer Persönlichkeit begraben.

Wir alle kommen bereits mit einer bestimmten Veranlagung auf die Welt.

Teile unserer Persönlichkeit sind genetisch festgelegt. Deswegen können wir schon bei Babys und Kleinkindern ganz unterschiedliche Wesenszüge ausmachen.

Das macht unsere Persönlichkeit natürlich auch relativ stabil. Wenn du als Kind zurückhaltend und scheu warst, wirst du höchstwahrscheinlich auch 20 Jahre später nicht gerne im Mittelpunkt stehen.

Das heißt aber noch lange nicht, dass unsere Persönlichkeit unveränderlich ist.

Alle Erfahrungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens macht, prägen seine Persönlichkeit.

Im frühkindlichen Alter geschieht das im Besonderen. Wir können aber auch noch im Erwachsenenalter bestimmte Persönlichkeitsprofile ausbauen und andere Wesenszüge eingrenzen.

Zumal wir uns auch bewusst wider unserer Natur verhalten können, z.B., wenn wir unsere Komfortzone verlassen und etwas Neues ausprobieren.

Etwas über deine Persönlichkeit und die deiner Mitmenschen zu erfahren, kann dir im Leben ungemein weiterhelfen:

  1. Wenn du weißt, wie du tickst, kannst du dir dein Umfeld so einrichten, dass es deinem Persönlichkeitsprofil entspricht. Besonders gesellige Personen sind z.B. in der arktischen Forschungsstation nicht allzu gut aufgehoben, während kreative Chaoten in der Buchhaltung vermutlich zu Grunde gehen.
  2. Wenn du weißt, wie du tickst, kannst du bei der Partnerwahl mehr darauf achten, ob eure Persönlichkeitsprofile harmonieren. So könntest du dir z.B. als zurückhaltender Mensch gezielt jemandem suchen, der gerne und häufig etwas unternimmt, so dass er oder sie dich mit seinem/ihren Tatendrang anstecken kann.
  3. Wenn du weißt, wie andere ticken, hilft es dir ihr Verhalten zu verstehen und Streit zu verhindern. Wir neigen ja dazu, davon auszugehen, dass es nur eine mögliche Art gibt, über etwas zu denken oder auf etwas zu reagieren; nämlich unsere. Aber andere Menschen haben andere Persönlichkeitsprofile und reagieren entsprechend anders als wir. Das ist nicht falsch oder absichtlich boshaft gemeint, sondern ein verständliches Verhalten im Rahmen der Möglichkeiten dieser Person.

Welche Persönlichkeitsprofile gibt es?

Ein gängiges Modell in der Persönlichkeitspsychologie ist das Modell der Big Five, das in zahlreichen Studien bestätigt wurde.

Die Big Five sind 5 verschiedene Faktoren, aus denen sich die Persönlichkeit einer Person zusammensetzt. Diese Faktoren können jeweils mehr oder weniger hoch ausgeprägt sein.

Faktor Geringe Ausprägung Hohe Ausprägung
Extraversion Introvertiert, zurückhaltend, reserviert Extrovertiert, gesellig
Neurotizismus selbstsicher, ruhig emotional, verletzlich
Offenheit für Erfahrungen konservativ, vorsichtig erfinderisch, neugierig
Gewissenhaftigkeit unbekümmert, nachlässig effektiv, organisiert
Verträglichkeit wettbewerbsorientiert, antagonistisch kooperativ, freundlich, mitfühlend

 

Für einen besseren Überblick beschreibe ich dir noch einmal genauer, was diese verschiedenen Typen ausmacht.

Extraversion

Fangen wir mit einem Persönlichkeitsfaktor an, der für unser Wohlbefinden von großer Bedeutung ist. Bei Extraversion dreht sich alles um die Frage, worauf wir unsere Energie richten. Personen mit hoher Ausprägung sind extrovertiert; Personen mit niedriger Ausprägung introvertiert.

Persönlichkeitsprofile - GlücksdetektivExtrovertiert: Extrovertierte Personen sind die Partylöwen unter den Menschen. Sie gehen gerne raus und unternehmen etwas, lernen schnell neue Leute kennen und blühen in der Gegenwart anderer Menschen richtig auf.

Ihre Gefühle zeigen sie offen und ehrlich. Sie sind optimistisch, heiter und herzlich. Wer extrovertiert ist, steht gerne im Mittelpunkt, sucht nach Abenteuern und übernimmt die Führung.

Introvertiert: Ganz anders bei introvertierten Menschen. Sie verbringen ihre Freizeit lieber allein oder mit wenigen Personen und behalten ihre Gedanken und Gefühle für sich.

Sie fühlen sich wohl, wenn sie im Hintergrund bleiben können, ergreifen selten das Wort oder die Initiative und sprechen andere nicht von sich aus an. Laute Umgebungen oder soziale Aktivitäten ermüden sie, weshalb sie dann wieder Ruhe suchen, um ihre Akkus aufzuladen.

Obwohl Introversion und Schüchternheit häufig in einem Atemzug genannt werden, sind sie nicht gleichzusetzen. Schüchternheit ist ein erlerntes Verhalten und wird von den Betroffenen oft als einschränkend und lästig empfunden.

Schüchternen fällt der Kontakt mit anderen Menschen schwer, während introvertierte von sich aus einfach weniger Bedürfnis nach Kontakten haben.

Neurotizismus

Bei diesem schwer auszusprechenden Wort geht es um die Frage, wie empfindlich wir reagieren, also ob wir eher resistent oder empfindlich sind.

Neurotizismus wird oftmals auch als emotionale Labilität bzw. Stabilität beschrieben.

Persönlichkeitsprofile - GlücksdetektivResistent: Resistente Personen sind eher ruhig und ausgeglichen. Sie wirken zufrieden, entspannt und sicher. Negative Gefühle erleben sie eher selten, Stimmungsschwankungen kommen so gut wie nie vor und mit Druck und Stress kommen sie gut klar.

Empfindlich: Anders bei empfindlichen Personen. Sie erleben häufiger und dauerhafter negative Emotionen, wie Angst, Nervosität, Anspannung, Trauer und Unsicherheit.

Wer empfindlich ist, macht sich viele Sorgen und neigt dazu, allerlei Katastrophenszenarien im Kopf durchzugehen.

Offenheit für Erfahrungen

Denken wir eher konventionell oder kreativ. Das ist hier die Frage.

Persönlichkeitsprofile - GlücksdetektivKreativ: Personen mit hoher Offenheit verfügen über eine rege Fantasie und sind an vielen unterschiedlichen Themen in Kunst, Kultur und Wissenschaft interessiert. Sie wollen lernen, sind experimentierfreudig und kreativ. Wer offen ist, ist eher bereit Normen zu hinterfragen und etwas Neues auszuprobieren.

Konventionell: Personen mit niedriger Offenheit neigen hingegen zu konventionellen Einstellungen und Verhaltensweisen. Sie sind realistisch und bodenständig und orientieren sich an dem, was sie kennen. Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Gewissenhaftigkeit

Dieser Aspekt wird jeden interessieren, der sich schon einmal mit Ordnungstipps und Zeitmanagement beschäftigt hat. Denn Gewissenhaftigkeit betrifft die Frage, wie wir leben und ob wir eher unbekümmert oder organsiert sind.

Persönlichkeitsprofile - GlücksdetektivOrganisiert: Sehr gewissenhafte Personen handeln organisiert und sorgfältig. Sie gehen überlegt und nach Plan vor, sind effektiv und zu 100% zuverlässig. Details sind ihnen wichtig. Wenn sie an etwas arbeiten, sind sie nur schwer ablenkbar. Generell ist ihnen Ordnung sehr wichtig und sie haben alles unter Kontrolle.

Unbekümmert: Weniger gewissenhafte Menschen neigen dazu unsorgfältig, spontan und ungenau zu sein. Sie ändern ihre Pläne oft, achten nicht auf Details, lassen sich leicht ablenken und haben keine hohe Selbstdisziplin. Dafür kommen sie mit Unordnung überaus gut klar.

Verträglichkeit

Verträglichkeit betrifft die Frage, wie wir mit anderen umgehen; also ob wir eher hart oder kooperativ interagieren.

Persönlichkeitsprofile - GlücksdetektivKooperativ: Besonders verträgliche Menschen begegnen anderen stets mit Verständnis und Mitgefühl. Harmonische Beziehungen sind ihnen äußerst wichtig. Sie sind rücksichtsvoll und achten auf die Interessen anderer. Verträgliche Menschen sind immer bemüht zu helfen, sie sind nachgiebig und kooperativ. Konflikten gehen sie lieber aus dem Weg.

Hart: Weniger verträgliche Personen sind eher egozentrisch, misstrauisch und wettbewerbsorientiert. Sie verfolgen ihre eigenen Interessen hartnäckig und beharren auf ihrem Standpunkt. Sie sind unnachgiebig und können schnell verärgert sein. Dafür scheuen sie Konflikte nicht und setzen ihre Interessen durch.

Persönlichkeitsprofile anpassen

Wahrscheinlich hast du dich in einigen dieser Beschreibungen bereits wiedergefunden.

Vergiss aber nicht, dass wir niemals nur das eine oder nur das andere sind. Du kannst dir die Persönlichkeitsprofile wie ein Kontinuum vorstellen. Du selbst kannst inmitten dieser Skala stehen oder mehr zu einer der beiden Seiten neigen. Zudem können in unterschiedlichen Situationen auch unterschiedliche Aspekte deiner Persönlichkeit zu Tage treten.

Vielleicht hast du jetzt auch den Eindruck gewonnen, dass manche Persönlichkeitsprofile besser sind als andere. Auf den ersten Blick wirken z.B. Empfindlichkeit, Härte oder Unbekümmertheit nicht besonders vorteilhaft. Aber dieser Eindruck täuscht.

Alle Typen bringen verschiedene Stärken und Schwächen mit sich.

Ein Beispiel:

Als introvertierte Person kannst du dich wahrscheinlich gut konzentrieren, du kannst gut alleine arbeiten, bist ein guter Zuhörer und nicht so vertrauensselig, was in vielen Situationen von Vorteil sein kann. Auf der anderen Seite behältst du sehr viel für dich und wirkst daher auf andere tendenziell emotionslos.

Ein Problem könnte auch deine Passivität sein.

Persönlichkeitsprofile - GlücksdetektivVon einer extrovertierten Person kannst du dir daher super abgucken, dich selbst besser zu vermarkten. Gerade im Job ist es für dich wichtig, klar zu kommunizieren, welche Erfolge du erzielt hast, damit du nicht übersehen wirst und die nötige Anerkennung erhältst.

Weiterhin kannst du dich von einem extrovertierten Freund dazu inspirieren lassen häufiger die Initiative zu ergreifen; also nicht länger darauf zu warten, dass passiert, was du dir wünschst, sondern selbst dafür zu sorgen. Dazu gehört u.U. auch andere von sich aus anzusprechen, Treffen vorzuschlagen oder Hilfe anzunehmen.

Als extrovertierte Person kannst du dir im Gegenzug von einem introvertierten Bekannten abgucken, aufmerksamer zuzuhören oder Risiken besser abschätzen zu können, um zu einer realistischeren Einschätzung der Belohnungen und Gefahren einer Situation zu kommen.

Ich hoffe, mein kleiner Überblick in die Welt der unterschiedlichen Persönlichkeitsprofile hat dir Freude bereitet und die ein oder andere interessante Erkenntnis hervorgebracht.

Mein Video zum Thema Persönlichkeitsprofile

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5 Comments
  • Lothar Miethe
    Posted at 18:19h, 23 August Antworten

    Guter Schnelltest. Das ist sicher hilfreich, um sich und sein eigenes Verrhalten selbst mal etwas zu refektieren.

    • Glücksdetektiv
      Posted at 19:19h, 23 August Antworten

      Absolut. Die größte Erkenntnis erzielen wir meist schon vom Beantworten der Fragen, noch bevor wir das Ergebnis erhalten, weil sie uns zwingen, uns mal wirklich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

      LG, Katharina

  • Pingback:Wer bist DU und wer sind die Anderen? | CANDOG
    Posted at 08:10h, 07 September Antworten

    […] Big Five gelten heute international als das universelle Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung und […]

  • Pingback:Warum haben wir Angst? 5 häufige Ursachen - Glücksdetektiv
    Posted at 15:20h, 01 Oktober Antworten

    […] Menschen, die bereits aufgrund ihrer Persönlichkeit dazu neigen, ängstlich und nervös zu sein, sind anfälliger eine Angststörung zu entwickeln. Neurotizismus heißt die Persönlichkeitsdimension, die bestimmt, wie stabil oder labil wir emotional sind. Menschen mit einem hohen Neurotizismuswert neigen dazu sich viele Sorgen zu machen, nervös und gereizt zu sein, sie reagieren viel sensibler auf Stress, verhalten sich unsicher und neigen auch eher zu Traurigkeit und Melancholie. Wenn du das Gefühl hast, schon immer ein ängstlicher Typ oder ein „Sorger“ gewesen zu sein, dann kann es gut sein, dass du einen hohen Neurotizismuswert mitbringst. Hier findest du mehr zu den verschiedenen Persönlichkeitstypen. […]

  • Pingback:Warum bin ich ich? So prägt dich deine Vergangenheit - Glücksdetektiv
    Posted at 07:07h, 27 September Antworten

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