Ausmisten leicht gemacht: so bringst du deine Wohnung auf Vordermann
Wenn dein Kleiderschrank aus allen Nähten platzt und deine Wohnung im absoluten Chaos versinkt, wird es Zeit, dass du dich ans ausmisten machst. Wie du Schritt für Schritt mehr zu mehr Freiheit, Luft und Ordnung gelangst, verrate ich dir hier.
Eingeengt und erstickt
Manchmal wächst uns einfach alles über den Kopf. Unsere Gedanken und die Welt um uns herum versinken im Chaos. Wir wissen nicht, wer wir sind, was wir wollen und wie es weitergehen kann.
Alles was wir wissen ist, dass sich etwas ändern muss.
So fühlen wir uns einfach nicht mehr wohl.
So wollen wir nicht weitermachen.
Alles stört uns. Alles engt uns ein. Alles erdrückt uns.
Ein Neustart ist fällig.
Dass es möglich ist sein Leben zu verändern und wie so ein Neubeginn aussehen kann, habe ich dir bereits geschildert.
All das Wissen ändert jedoch nichts daran, dass so eine Veränderung des eigenen Lebens verdammt viel Angst macht und der erste Schritt alles andere als leichtfällt.
Deswegen habe ich heute einen Vorschlag zur Güte für dich.
Warum gehen wir nicht noch mal einen Schritt zurück und fangen ganz klein an?
Es gibt einen Weg, wie du anfangen kannst, dich und dein Umfeld gründlich zu überarbeiten, um zu einer neuen, befreiteren und glücklicheren Version deines Lebens zu gelangen.
Alles, was du dafür tun musst, ist ausmisten.
Ja, ganz recht gehört.
Fang an, dein Leben auszumisten.
Und zwar einen Bereich nach dem anderen; von leicht bis schwer. So schaffst du nicht nur bei dir zu Hause mehr Freiraum, sondern auch in deinem Alltag insgesamt.
Befrei dich vom Ballast, der dich, deinen Kopf und deine Wohnung belagert, so dass du wieder richtig durchatmen und klar denken kannst. So erzeugst du nach und nach eine neue Struktur und Ordnung in deinem Leben.
Und das schenkt dir neue Energie, Zuversicht und Kraft.
Wie gelingt das Ausmisten?
Für alle kommenden Entrümpelungs-Entscheidungen musst du nur eine Frage im Hinterkopf behalten: brauche ich das wirklich, um ein Leben nach meinen Vorstellungen zu leben?
Wichtig ist also nicht mehr, ob du die jeweilige Sache in der Vergangenheit gebraucht hast oder ob sie dir mal viel bedeutet hat. Wichtig ist allein, ob du sie in der Zukunft brauchst, für das Leben, dass du von nun an leben möchtest.
Wenn du deinen Bankjob hinter dir gelassen hast, um dich als Malerin in deinem Atelier zu verdingen, brauchst du wahrscheinlich nicht mehr 15 verschiedene Blazer in deinem Kleiderschrank. Wenn dich dein Mann verlassen hat, weil er mit der Sekretärin durchgebrannt ist, brauchst du vielleicht nicht mehr sein altes T-Shirt, das noch immer nach ihm riecht.
Also denk immer daran: alles was zählt ist, wie du von nun an Leben möchtest.
Und jetzt zum Ausmisten an sich: je nachdem, wie mutig du dich fühlst, gibt es verschiedene Wege: EinsteigerInnen empfehle ich jede Woche eine Schublade oder ein Schrankfach zu entrümplen.
Alternativ kannst du dich auch jeden Tag von einer Sache verabschieden, so dass das Ausmisten zur täglichen Gewohnheit wird.
Egal, wie du dich entscheidest, wichtig ist, dass du es Schritt für Schritt tust und nicht zu viel auf einmal willst.
Ausmisten ist ein Prozess.
Und wir wollen entspannt reduzieren.
Deinen Kleiderschrank ausmisten
Der erste und einfachste Schritt um in ein entrümpeltes, leichteres Leben aufzubrechen liegt darin, deinen Kleiderschrank auszumisten. Brauchst du wirklich 20 verschiedene Hosen? Trägst du das vierte Ringelshirt von H&M wirklich, oder tun es die drei anderen auch?
Und das kannst du getrost ausmisten:
- Alles, was du nicht trägst: das Schlangenledertop sah im Laden richtig cool aus, aber jedes Mal, wenn du es vorsichtig aus dem Schrank ziehst, legst du es doch ganz schnell wieder zurück? Wenn dir das häufiger als drei Mal passiert ist, passiert es auch die nächsten drei Mal. Weg damit.
- Alles, was dir nicht passt: Wenn du die Hose anziehen, aber nicht mehr zumachen kannst, gibt sie weg. Wenn du sie zumachen, aber deine Knie nicht mehr beugen kannst, gib sie weg. Überlasse sie jemandem, der darin gehen, stehen und laufen kann, denn dafür ist sie gemacht worden.
- Alles, was dir einfach nicht steht: es gibt einen Grund, warum du dieses eine T-Shirt schon seit Jahren nicht mehr getragen hast. Es steht dir einfach nicht. Ja, Fehlkäufe tun weh, aber verkrampft an ihnen festzuhalten macht es auch nicht besser. Dann doch lieber: aus den Augen, aus dem Sinn.
- Alles, was vereinsamt ist: Wartest du noch immer darauf, dass der Wäschetrockner den zweiten Socken ausspuckt? Gib dich geschlagen. Diesen Kampf hast du verloren.
- Alles, was kaputt ist: Ich weiß, du mochtest den Pullover mal sehr gerne. Aber inzwischen sieht er aus wie ein Schweizer Käse, weil die Motten in deinem Schrank ihn anscheinend auch sehr mochten. Ebenfalls aussortiert gehören alle Hosen, die an den falschen Stellen gerissen sind und T-Shirts, die nicht mehr rauswaschbare Schweißränder haben. Sie hatten ihre Zeit. Jetzt ist sie vorüber.
Deine Wohnung ausmisten
Wenn du deinen Kleiderschrank erfolgreich ausgemistet hast, geht es an das nächst größere Vorhaben. Dein Schrank mag jetzt ordentlich und entrümpelt sein, aber leider fällt das in deiner zugestellten und verkruschten Wohnung erstmal überhaupt nicht auf.
Unsere Wohnungen werden voller und voller. Und während der Platz abnimmt, hast du Woche für Woche mehr Gegenstände, die zustauben, gereinigt und gewartet werden wollen.
Dazu kommt das schlechte Gewissen, weil du täglich von der Lampe angesehen wirst, die ein Fehlkauf war oder von dem dicken Schinken im Bücherregal, der dich daran erinnert, dass du dich doch mal in die großen Philosophen der Aufklärung einlesen wolltest.
Raus damit!
Du wirst dich so viel leichter und besser fühlen, wenn du deiner Wohnung eine richtige Frischekur verpasst. Du gewinnst nicht nur neuen Platz, sondern auch Klarheit, Ruhe und Frieden.
Und das kannst du getrost ausmisten:
- Dinge, die du nicht benutzt: Hand aufs Herz: Wie oft hast du in den letzten Jahren deinen Entsafter genutzt? Wie oft deinen Sandwichmaker? Und wie steht es mit der Eismaschine? Muss die CD-Sammlung wirklich dein halbes Regal ausfüllen, wo du nicht mal mehr einen CD-Spieler hast? Meinst du, die kommen bald wieder in Mode? Kommen sie nicht. Weg damit.
- Dinge, die du nicht kennst: es gibt sie in fast jeder Wohnung: Dinge, von denen wir nicht wirklich wissen, was sie eigentlich darstellen sollen und wofür sie genutzt werden. Wie wahrscheinlich ist es dann, dass du genau diesen Gegenstand im nächsten Jahr brauchen wirst? Eben.
- Dinge, die nicht dir gehören: Ausmisten bietet die wunderbare Möglichkeit ein paar deiner ehemaligen Schulkameraden einen Besuch abzustatten oder deinen Eltern und Ex-Freunden eine Freude zu machen, indem du ihnen endlich zurückgibst, was ihnen gehört.
- Dinge, die abgelaufen sind: Nicht nur Lebensmittel haben Verfallsdaten. Auch in deiner Hausapotheke und deinem Kosmetik-Vorratsschrank sind regelmäßige Wartungen fällig. Denn ob du es glaubst oder nicht, du tust deiner Haut keinen Gefallen, wenn du sie mit einer vier Jahre alten, angebrochenen Creme behandeln willst. Und ob das Medikament von 1995 heute deine Symptome verbessert oder verschlechtert möchtest du auch nicht wirklich rausfinden. Weg damit.
Glückwünsch! Du hast jetzt eine ausgemistete und entrümpelte Wohnung.
Wie fühlt sich das an?
Fühlst du dich vielleicht leichter und freier?
Spürst du schon eine neue Energie durch deine Räume wehen?
Hast du womöglich schon bemerkt, dass dir absolut nichts fehlt und du dich im Gegensatz erleichtert und motiviert fühlst?
Wenn ja, ist jetzt der beste Zeitpunkt gekommen, um die neu gewonnene Energie zu nutzen und auch deine weiteren Probleme und Baustellen im Leben anzugehen.
Du musst bei deiner Wohnung nicht haltmachen. Es gibt noch viele weitere Bereiche deines Lebens, die du ausmisten kannst. Wie wäre es z.B., deinen schlechten Angewohnheiten an den Kragen zu gehen und dich von allem zu trennen, was dir nicht guttut? Wie du negative Angewohnheiten loswirst, erfährst du in diesem Video.
Genauso gut kannst du dich auch von Menschen lösen, die dir nicht guttun, die dich herunterziehen oder schlecht zu dir sind. Oder vielleicht möchtest du dich von deinem schlechten Gewissen befreien oder deine negativen Gedanken loswerden?
Egal was es ist, jetzt ist die Zeit es anzugehen. Denn Ausmisten, das kannst du jetzt.
P.S. Du hast genug von deinem Leben, wie es jetzt ist und möchtest endlich glücklich sein? Dann hol dir meinen Online-Videokurs: Endlich glücklich leben!
in
Daniela
Posted at 10:08h, 06 JuniSehr schön zusammen gefasst! Danke für die Erinnerung daran. Seit einiger Zeit miste ich immer mal wieder aus und bin jedes Mal aufs neue überrascht, wie gut es sich anfühlt. 🙂
Glücksdetektiv
Posted at 19:25h, 06 Juni🙂 Das geht mir genauso… Und ich habe noch so viel mehr Ausmistungspläne, weil man sich danach wirklich immer leichter und motivierter fühlt.
LG und viel Freude weiterhin dabei,
Katharina
Andrea
Posted at 13:55h, 06 JuniIch mache schon beim Reisen die Erfahrung, dass ich meistens nur einige wenige der mitgebrachten Klamotten wirklich anziehe und die lieber noch einmal durchwasche als andere, ungeeignetere Stücke anzuziehen. Letztlich geht es dem Kleiderschrank genauso: Ja, das ein oder andere Stück sieht nett aus – wird aber nie angezogen, weil es irgendwie dann doch nicht zu mir und meinem Leben passt. Also weg damit. Des Weiteren gebe ich für jedes neue Stück, das ich kaufe, ein anderes in die Altkleidersammlung – dann gibt es keinen Klamotten-Overkill im Schrank und andere haben noch etwas von meinen abgelegten Kleidungsstücken.
Beim Einkaufen haben wir uns vor kurzem eine Regel aufgestellt: Gekauft wird nur, was konkret gebraucht wird. Zu oft haben wir zu viel in den Mülleimer geworfen, weil es abgelaufen war und nur gekauft wurde „nice to have“. Das killt auch eine Menge Geld.
Egal, ob Materielles, Persönliches oder Zwischenmenschliches, entscheidend finde ich die Frage: „Passt es zu mir und meinem Leben und brauche ich es wirklich?“ Was ich wirklich brauche, kann auch manchmal ein wenig Luxus sein, wenn es nach der anstrengenden Woche z.B. mal ein Tag in der Wellness-Oase sein muss. Deswegen meine ich auch keine asketische, selbstversagende Lebensweise, sondern ein bewusstes Reflektieren, was ich (jetzt) brauche und was eben nicht. Alles, was ich nicht brauche, ist Ballast und behindert. Deswegen spart es nicht nur Zeit, Geld und Energie, es gar nicht erst anzuschaffen/ins Leben zu holen, sondern es ist auch ein Zuwenden zu den eigenen Prioritäten.
Glücksdetektiv
Posted at 19:24h, 06 JuniSehr schön geschrieben! Und ich kann es nur unterstreichen. Gerade am Samstag hatte ich kurz den Gedanken, ich könnte ja mal wieder shoppen gehen und mir ein paar Teile für den Sommer zulegen. Aber schon kurz darauf dachte ich, was will ich jetzt eigentlich wirklich kaufen? Eine weitere Bluse? Ein weiteres T-Shirt? Es stapelt sich doch eh schon alles bei mir. Darauf hin habe ich beschlossen, dass ich erst eine neuerliche Ausmistungs-Runde einlege, bevor ich mir etwas neues kaufe. Denn dann weiß ich auch wieder genau, OB ich etwas brauche und was genau das ist.
Wenn wir ehrlich sind, kaufen wir ja sonst auch nur immer und immer wieder das gleiche… 🙂
LG, Katharina
Nicole von Familieordentlich.de
Posted at 21:50h, 06 JuniLiebe Katharina,
ich verfolge schon lange still Dein Blog und bin immer wieder begeistert, wie Du die Dinge auf den Punkt bringst.
Das Thema „Ordnung“ und „Weniger ist mehr“ beschäftigt mich schon lange.
Ich hatte mich schon gefragt, wann es wohl auch einen Beitrag von Dir zum Thema geben würde. Denn ich sehe es ähnlich wie Du, dass bewusstes ausmisten, das Leben mit weniger Ballast und ohne ständige Unordnung einfach der Seele gut tut und glücklich macht. 🙂
Danke für Deinen schönen Artikel!
Wer noch mehr Motivation braucht, um mit dem ausmisten und entrümpeln anzufangen, für den könnte mein Beitrag interessant sein: http://familieordentlich.de/wie-geruempel-dir-schadet-12-gruende-warum-du-unbedingt-ausmisten-solltest
Liebe Grüße,
Nicole
Glücksdetektiv
Posted at 13:56h, 08 JuniDanke für das Kompliment 🙂
Ich finde das Thema Ausmisten bzw. Minimalismus insgesamt sowieso sehr spannend und denke, dass dazu in Zukunft auch noch mehr kommen wird.
LG, Katharina
Ellen Bickel
Posted at 20:46h, 28 AugustLiebe Katharina,
du hast wirklich eine schön gestaltete, sehr inspirierende Website mit wunderbar geschriebenen Artikeln, die alle einen sehr hohen Aufforderungscharakter haben.
Du wirkst auch sehr offen und ausgeglichen und man merkt, dass Du das lebst, was Du schreibst.
Ich danke Dir dafür. Bin gespannt, was noch so kommt 🙂
Mit lieben Grüßen
Ellen Bickel
Glücksdetektiv
Posted at 16:34h, 30 AugustHerzlichen Dank für die schönen Worte 🙂
Wenn du einen Wunsch hast, worüber ich schreiben soll, lass es mich gerne wissen.
LG, Katharina
Pingback:15 Dinge, die du nicht länger tun solltest, wenn du glücklich leben willst - Glücksdetektiv
Posted at 18:09h, 05 April[…] dich selbst davon, was es für ein herrlich befreiendes Gefühl ist auszumisten und Säckeweise Zeug aus der Wohnung zu tragen. Belohnt wirst du mit mehr Platz, mehr Luft und mehr […]
Saskia
Posted at 22:07h, 08 AugustVielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps und die tolle Übersicht. Der Beitrag ist wirklich gut geschrieben.
Glücksdetektiv
Posted at 19:39h, 09 AugustDanke dir und viel Freude beim Ausmisten 🙂
LG, Katharina
Pingback:15 Things You Should Stop Doing if You Want to live Happily | Groovehs
Posted at 17:34h, 20 Juni[…] yourself of what it is for a wonderfully liberating feeling clean out and carry bags of stuff way out of the apartment. You will be rewarded with more space, […]